Viele der darktable-Module können mehrfach eingesetzt werden. Dabei verhält sich jede Instanz wie jedes andere Modul in der Pixelpipe, es erhält die zu verarbeitenden Daten vom vorherigen Modul und gibt diese anschließend an das nächste Modul weiter.
Es gibt viele Anwendungsfälle, bei denen es sinnvoll ist, eine Operation mehrmals in der Pixelpipe durchzuführen zu lassen. Anbei einige Beispiele von solchen Anwendungsfällen.
Die meisten Module sind sehr vielseitig und können abhängig von den Parametern sehr unterschiedliche Effekte liefern. Beispielsweise ermöglicht das Modul Fülllicht (Abschnitt 3.4.2.8, „Fülllicht“) die lokale Modifikation der Helligkeit auf Basis von Pixelwerten. Möglicherweise möchten Sie zwei Helligkeitskorrekturen in Ihrem Bild gleichzeitig durchführen, eine für dunkle Töne und eine für hellere Töne.
Das Modul Entrauschen (Profil) (Abschnitt 3.4.1.22, „Entrauschen (Profil)“) kann mit zwei verschiedenen Parametersätzen verwendet werden. Eines für das Entrauschen der Luminanz eine weitere Reihe von Parametern für die Chroma-Entrauschung. Dies kann erreicht werden, indem zwei Instanzen erzeugt und die erste für Luminanz verwenden wird, indem der Überblendmodus „Helligkeit“ gewählt wird. Die zweite Instanz wird nur für Chroma angewendet, indem der Überblendmodus „Farbe“ (siehe Abschnitt 3.2.5.4, „Mischoperatoren“) ausgewählt wird.
Ein aufwändigerer Fall ist ein Modul auf verschiedene Teile des Bildes anzuwenden. Zum Beispiel möchten Sie vielleicht eine bestimmte Gradienten-Kurve mit dem Modul Farbkurve (Abschnitt 3.4.2.13, „Farbkurve“) auf Ihr gesamtes Bild anwenden und eine zweite Kurve speziell auf die Hauttöne. Als Steuerelement kann die gezeichnete Maske (Abschnitt 3.2.5.5, „Gezeichnete Maske“) und parametrische Maske (Abschnitt 3.2.5.6, „Parametrische Maske“) verwendet werden, um die Teile des Bildes auszuwählen, in denen jede der Modulinstanzen angewendet wird.
Zu beachten ist, dass jede Instanz natürlich auch die Auslastung Ihrer Pixelpipe erhöht. Das Generieren von zu vielen Instanzen – insbesondere bei anspruchsvolleren Module – wird zu einer spürbaren Verlangsamung Ihres Systems führen.
Durch Auswahl von „neue Instanz“ wird eine neue Modulinstanz erzeugt, die über der bereits vorhandenen eingefügt wird. Alle Parameter sind auf die Standard-Werte eingestellt. Die neue Instanz erhält eigene GUI-Steuerelemente und eine Nummer zur Unterscheidung, die an die Bezeichnung des Modulnamens angehängt wird.
Die Auswahl von „Instanz duplizieren“ verhält sich ähnlich. Der Unterschied ist, dass die neue Instanz alle Parametereinstellungen von der übergeordneten Instanz erbt.
darktable wendet alle Module in einer definierten Reihenfolge an. Daher werden alle Instanzen eines bestimmten Moduls zusammen in der Pixelpipe abgearbeitet. Die Reihenfolge der Abarbeitung der verschiedenen Instanzen eines Moduls kann angepasst werden, indem „aufwärtsschieben“ oder „abwärtsschieben“ in der Auswahlliste betätigt wird.
Durch Auswählen von „löschen“ aus der Auswahlliste, wird die Instanz gelöscht.
Eine Instanz kann beliebig umbenannt werden, ohne die Änderungen zu beeinflussen. Der Name kann über die Option „umbenennen“ geändert werden. Siehe Abschnitt 2.3.9, „Verlauf“ für weitere Details wie sich der Name der Instanz sich auf das Kopieren und Einfügen des Verlaufsstapels auswirkt.