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Die Dunkelkammer-Konzepte

3.2. Die Dunkelkammer-Konzepte

Dieser Abschnitt erklärt einige der grundlegenden Konzepte zur Entwicklung von Bildern in der Dunkelkammer.

Das Grundelement einer Bildoperation in darktable wird als Modul bezeichnet. darktable wird mit einem reichhaltigen Set von über 60 Modulen für alle Arten von Bildmanipulationen geliefert. In Abschnitt 3.4, „Module“ ist jedes der verfügbaren Module beschrieben.

3.2.1. Pixelpipe, Modulreihenfolge und Verlaufsstapel

darktable verarbeitet Bilder – vom Eingang bis zum Ausgang – in einer sogenannten pixelpipe. Innerhalb der Pixelpipe besteht die Bildverarbeitung aus fortlaufenden Operationen, die als Module implementiert sind.

Die Module werden in einer vordefinierten Reihenfolge in der Pixelpipe eingesetzt. darktable unterscheidet sich damit als nicht-destruktiver Bildeditor von klassischen Bildbearbeitungsprogrammen wie GIMP. Da die Reihenfolge der Module festgelegt ist, können die Parameter eines Moduls zu beliebigen Zeitpunkten aktiviert, deaktiviert oder geändert werden. Die Reihenfolge der Aktivierung im Workflow hat keinen Einfluss auf das Ergebnis des resultierenden Bildes.

Die Reihenfolge der Module war in älteren darktable Versionen fixiert und damit nicht vom Benutzer zu ändern. Dieses hat sich mit Version 3.0 geändert, Sie können jetzt die Reihenfolge per Shift+Ctrl+Drag-and-drop in den Modulreitern festlegen. Bitte beachten Sie dabei unbedingt: diese Änderung bezieht sich nicht auf die Darstellung der Programmoberfläche sondern auf die Reihenfolge in der Pixelpipe, also auf die Reihenfolge, in der die einzelnen Module verarbeitet werden. Es wird dringend davon abgeraten, diese Reihenfolge zu verändern, solange Sie diesen Aspekt nicht genau verstehen. Übrigens, einige Module lassen sich nicht verschieben!

There are several reasons why darktable works in the way described:

  • Die vorgegebene Reihenfolge der Module in der Pixelpipe wurde mit großer Sorgfalt ausgewählt, um höchste Ausgabequalität zu gewährleisten. Änderungen an der Sequenz können das Ergebnis eher verschlechtern als verbessern.

  • Bestimmte Bildverarbeitungsschritte ergeben keinen Sinn, wenn diese in der Pixelpipe verschoben werden. Um einige zu nennen: Die Rekonstruktion von Spitzlichtern muss vor dem Entrastern (Demosaicing) erfolgen und das Entrastern muss durchgeführt werden, bevor ein beliebiges Eingabefarbprofil angewendet werden kann.

  • Die meisten Module von darktable sind so konzipiert, dass sie innerhalb eines bestimmten Farbmodells funktionieren (siehe Abschnitt 3.2.6, „Farbmanagement“ für weitere Details). Volle Flexibilität würde Module erfordern, die verschiedene parallele Algorithmen unterstützen, je nachdem, in welchem Farbraum sie arbeiten – dies würde die Komplexität drastisch erhöhen.

Jedes Mal, wenn Sie ein Modul aktivieren oder deaktivieren oder zu einem Modul zurückkehren und die Parameter ändern, fügt dies ein Element oben in den Verlaufsstapel ein.

Wenn Sie zum Beispiel an einem RAW-Bild arbeiten, könnte der Verlauf auf der linken Seite wie folgt aussehen, zuerst ist der bilaterale Filter aktiviert, danach die Basiskurve deaktiviert und zuletzt der Weißabgleich korrigiert sein. Die Verarbeitung wird aber wie folgt ablaufen, zuerst wird der Weißabgleich korrigiert, dann Entrastern durchgeführt, danach die Basiskurve (wenn aktiviert) und dann bilateral Filter (wenn aktiviert) durchgeführt, wie auf der rechten Seite dargestellt von unten nach oben.

Der Verlauf zeichnet Ihren Arbeitsablauf in der Reihenfolge auf, in der Änderungen an der Pixelpipe vorgenommen wurden. Somit kann zu einem früheren Entwicklungsstadium zurückgekehrt werden. Der Verlauf stellt Ihren persönlichen Workflow dar und ist nicht zu verwechseln mit der Reihenfolge, in der Module in der Pixelpipe eingesetzt werden (siehe oben). Weitere Details zum Verlauf finden Sie unter Abschnitt 3.3.4, „Verlauf“.